Himmel trifft Meer

Ich weiß auch nicht, was das mit mir und dem Norden ist. Meistens bilde ich mir ein, dass es der Himmel ist, das Licht, die Bewegung zwischen den Wolken und dem Meer, die den Norden zu einem Sehnsuchtsort für mich machen. Dann denke ich wieder, dass ich klinge wie ein Heimatlied aus Sylt, dass ich zu viel Werbefilme für die Hurtigruten gesehen habe. Und außerdem ist der Norden eine Himmelsrichtung und kein Ort. Aber trotzdem, es bleibt dabei: Ich mag die Idee, dass ich nordwärts fahre.

I’m heading north, I’m heading home doing 125
I close my eyes and count to ten
Ha ha, I’m still alive
Perfect, perfect tunnel vision, razor sharp and racing, racing
These moments, immortal,
No one touches this

125MPH – New Model Army

Irgend etwas in mir hat sich auf die Reise gemacht. Ich fahre mal hinterher und schaue, ob ich es finden kann. Wenn ich es treffe und wir uns verstehen, dann setzen wir uns ans Meer, werfen Steine und plaudern über die Zukunft. Vielleicht hat einer von uns beiden eine Idee?

What happened on the way, who I met, all that was incidental. I had not quite realized that the interruptions were the journey.

Ted Simon, Jupiters Travels

Wenn ich alleine unterwegs bin, dann meistens mit einem Motorrad. Viele Überlegungen kreisen um die Dinger – viel mehr als notwendig, damit sie fahren. Vielleicht geben sie dem, was ich erzähle, so etwas wie Struktur, wenn ich schon selbst nicht immer verstehe, was ich warum mache.

Das Motorrad, an dem man eigentlich arbeitet, ist man selbst. Die Maschine, die scheinbar ‘da draußen’ ist, und die Person, die scheinbar ‘hier drinnen’ ist, sind in Wirklichkeit nicht zwei getrennte Dinge. Miteinander wachsen sie in die Qualität hinein oder entfernen sich von ihr.

Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten

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