Der Blog beginnt: Bestandsaufnahme November 2018

Die GS wohnt jetzt seit einem guten halben Jahr bei uns. Ich bin gerade mal 2.500km damit gefahren – das Wetter war zwar gut, mein Jahr war aber nicht zum Ausfliegen angetan.

Inzwischen habe ich ein paar Sachen an dem Motorrad gemacht, habe ihm eine schwarze Nase verpasst, eine Gepäckverbreiterung hinten, eine Gepäckbrücke auf den Soziussitz, auf dem Flohmarkt habe ich zwei Gepäckrollen ergattert und seit zwei Wochen habe ich auch noch von den ursprünglichen Plastikkoffern auf die fernreisetauglicheren Aluschachteln umgebaut. Die linke davon sogar mit extra Benzinkanister. Ein Relais habe ich selbst durchgemessen, als kaputt identifiziert und ersetzt.

Zu erzählen wäre im Rückblick auf das halbe Jahr viel: von dem lustigen Typen, von dem ich das Moped in Niederbayern gekauft habe, überhaupt von der ganzen Aufregung des Kaufs. Von der Angst vor der ersten Inspektion, der Freude über eine nette und soziale Werkstatt, von dem kaputten Federbein (Öl läuft aus), das gerichtet werden muss, von der Frage, was mit der alten Maschine werden soll, von der Sorge um das Getriebe, ausfallenden Reifendrucksensoren … Unfassbar, womit ich meine Abende verbringe!

Und dann wäre da noch die Reiseroute, die ich plane: München, Travemünde, mit dem Schiff nach Helsinki, durch die finnische Seenplatte in den Norden, durch Lappland ans Nordkapp, Abstecher nach Hammerfest, nach Süden und über die Lofoten raus auf den äußersten Zipfel, dann über Gletscher runter zu den Fjorden, von Kristiansand mit der Fähre nach Dänemark oder gleich von Oslo nach Kiel und runter nach München.

Oder es gäbe das Thema Reisedauer: 10-14 Tage hatte ich zunächst geplant, dann wurden knapp 3 Wochen daraus, jetzt bin ich bei insgesamt 4 Wochen, weil ich mich nicht hetzen will. Aber 4 Wochen? Alleine? Ohne Familie? Ob ich das überhaupt noch kann? Ich war noch nie in meinem ganzen Leben 4 Wochen alleine – unterwegs schon gar nicht…

Es wäre von Ausrüstung zu reden: Muss der Schlafsack aufgepolstert werden, welches Zelt soll es werden, braucht man einen einfachen Regenanzug oder einen gefütterten, eine enge Protektorenjacke und die Motorradpelle? Neuer Helm? Interkom reinbauen? Neue Stiefel? Bücher oder Kindle? Unterwegs einen Blog schreiben? Mobiles Internet in Finnland und Norwegen besorgen?

Oder ist das alles zu geplant? Sollte ich nicht einfach die Klamotten in die Kisten werfen, das alte Minizelt einpacken und losfahren?

Von solchen Dingen wird hier wohl die Rede sein, mehr oder weniger oft, mehr oder weniger spannend. Meistens weniger wahrscheinlich.

Und jetzt gehe ich ins Bett, denn jetzt war ich gerade in der Küche und hätte mir beinahe eine hübsche Milchschorle gemacht, weil ich Milchtüte und Apfelsafttüte nicht mehr auseinanderhalten konnte.

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