Himmel trifft… was? Was ist das hier?

Hi!

Schön, dass Du Dich für diesen Blog interessierst. “Himmel trifft Meer” ist eine Art Reise-Blog, zunächst für mich, meine Familie und Freunde, dann aber auch für alle, die meine Begeisterung für das Reisen auf 2 und 4 Rädern und 2 Füßen und überhaupt teilen. Ich habe die Seite im November 2018 eingerichtet, zunächst um meine Skandinavienreise 2019 und die Vorbereitungen dafür festhalten. Ich wollte auf der Reise wissen, ob mir eine lange Motorradreise Spaß macht, ob ich Skandinavien mag und wie gut ich einige Wochen alleine zurecht komme. Die Antworten: Ja, sehr und definitiv (aber). Motorradreisen ist für mich nahezu die ideale Reiseform, Finnland und Norwegen sind großartig und alleine – tja. Alleine zu reisen macht mir Spaß, alleine auf Reisen irgendwo zu sein manchmal auch, alleine auf Reisen irgendwo zu bleiben nicht. Ach so: Ich bin Marcel, bin verheiratet, habe zwei Söhne, lebe in München und arbeite an meinem Mut und meiner Gelassenheit.

Heading North ist die Startseite des Blogs.

Daneben steht/stehen  die Reise(n), die ich gerade vorbereite oder mache. 2020 Korsika und USA / Kanada. Und daneben finden sich die alten Reisen – im Moment nur Skandinavien 2019.

Mal sehen, in welche Richtungen dieser Blog noch weiter wächst. Vielleicht dokumentiere ich noch etwas mehr meine Erfahrungen mit dem Material, mit dem ich reise. Oder ganz was anderes – ich lasse mich selbst überraschen.

Wenn Du Dich fragst, warum das Bild zu diesem Beitrag ein südtiroler Lama ist, das sich am Hals kratzt (ja, das ist es!), dann folgt hier die Antwort: Weil absolut alle Leute auf der Welt Lamas mögen.

Viel Spaß!

Der Blog beginnt: Bestandsaufnahme November 2018

Die GS wohnt jetzt seit einem guten halben Jahr bei uns. Ich bin gerade mal 2.500km damit gefahren – das Wetter war zwar gut, mein Jahr war aber nicht zum Ausfliegen angetan.

Inzwischen habe ich ein paar Sachen an dem Motorrad gemacht, habe ihm eine schwarze Nase verpasst, eine Gepäckverbreiterung hinten, eine Gepäckbrücke auf den Soziussitz, auf dem Flohmarkt habe ich zwei Gepäckrollen ergattert und seit zwei Wochen habe ich auch noch von den ursprünglichen Plastikkoffern auf die fernreisetauglicheren Aluschachteln umgebaut. Die linke davon sogar mit extra Benzinkanister. Ein Relais habe ich selbst durchgemessen, als kaputt identifiziert und ersetzt.

Zu erzählen wäre im Rückblick auf das halbe Jahr viel: von dem lustigen Typen, von dem ich das Moped in Niederbayern gekauft habe, überhaupt von der ganzen Aufregung des Kaufs. Von der Angst vor der ersten Inspektion, der Freude über eine nette und soziale Werkstatt, von dem kaputten Federbein (Öl läuft aus), das gerichtet werden muss, von der Frage, was mit der alten Maschine werden soll, von der Sorge um das Getriebe, ausfallenden Reifendrucksensoren … Unfassbar, womit ich meine Abende verbringe!

Und dann wäre da noch die Reiseroute, die ich plane: München, Travemünde, mit dem Schiff nach Helsinki, durch die finnische Seenplatte in den Norden, durch Lappland ans Nordkapp, Abstecher nach Hammerfest, nach Süden und über die Lofoten raus auf den äußersten Zipfel, dann über Gletscher runter zu den Fjorden, von Kristiansand mit der Fähre nach Dänemark oder gleich von Oslo nach Kiel und runter nach München.

Oder es gäbe das Thema Reisedauer: 10-14 Tage hatte ich zunächst geplant, dann wurden knapp 3 Wochen daraus, jetzt bin ich bei insgesamt 4 Wochen, weil ich mich nicht hetzen will. Aber 4 Wochen? Alleine? Ohne Familie? Ob ich das überhaupt noch kann? Ich war noch nie in meinem ganzen Leben 4 Wochen alleine – unterwegs schon gar nicht…

Es wäre von Ausrüstung zu reden: Muss der Schlafsack aufgepolstert werden, welches Zelt soll es werden, braucht man einen einfachen Regenanzug oder einen gefütterten, eine enge Protektorenjacke und die Motorradpelle? Neuer Helm? Interkom reinbauen? Neue Stiefel? Bücher oder Kindle? Unterwegs einen Blog schreiben? Mobiles Internet in Finnland und Norwegen besorgen?

Oder ist das alles zu geplant? Sollte ich nicht einfach die Klamotten in die Kisten werfen, das alte Minizelt einpacken und losfahren?

Von solchen Dingen wird hier wohl die Rede sein, mehr oder weniger oft, mehr oder weniger spannend. Meistens weniger wahrscheinlich.

Und jetzt gehe ich ins Bett, denn jetzt war ich gerade in der Küche und hätte mir beinahe eine hübsche Milchschorle gemacht, weil ich Milchtüte und Apfelsafttüte nicht mehr auseinanderhalten konnte.

Skandinavien 2019 – erste Routenplanung

Erste Annäherungen, weil ich noch gar nicht einschätzen kann, wo lang und wie viel pro Tag. Klar ist nur: Ich will die Runde ab Helsinki gegen den Uhrzeigersinn machen. Weil…, ähm…, weil Baum. (Sagt mein Sohn in solchen Situationen.)

Routenskizze vom 30.03.2018

Anreise Tag 1-4

  • München – Travemünde (860km)
  • Fähre nach Helsinki

Finnland

  • Helsinki – Kotka – Lappenranta (140km) [Alternative Route durch die Seen planen]
  • Lappenranta – Imatra – Punkaharju – Savonlinna – Kerimäki – Joensum (240km)
  • Joensum – Nurmes – Kajaani (205km)
  • Kajaani – Kuusamo (246km)
  • Kuusamo – Rovaniemi (200km)
  • Rovaniemi – Sodankylä (130km)
  • Sodankylä – Inari – Karigasuiemi – Karasjog (NOR) (276km)

Norwegen

  • Karasjog – Lakselv – Nordkap (245km)
  • (Hammerfest)
  • Nordkap – Alta (240km)
  • Alta – Tromso – Norvik – Lofoten – Moskenes (550km)
  • Fähre Festland 3/4 Std.
  • Bodo – Kjerringoy (Slatsraum) – Saltfjell (Svartisen-Gletscher) – Trondheim (760km)
  • Trondheim – Dorrefjell – Dombas – Lillehammer – Oslo (500km)
  • Oslo – Göteborg – Gedser (Fähre) – Rostock – München (1550km)

Alle Kilometerangaben grob geschätzt: In Summe ca. 6400km.

Equiperitis – Was man braucht?

Was ich noch brauche, gerne noch hätte, mir wünsche oder von dem ich denke, dass es sinnvoll wäre:

  • Ölkanister (10€)
  • Kabelheadset (20€) oder Bluetooth (120-200€)
  • Flickzeug (15-20€)
  • Luftpumpe (35-40€)
  • Reserveöl
  • Gepäckrolle (25€)
  • Powerbank (nur falls ich das iPad mitnehme; dann aber eine, die auch das Motorrad starten kann 😉 )
  • Zelt (!!!)
  • Kocher (!!!)

Helft mir mal bitte. Fällt Euch etwas ein?

immerfort zum besseren …

Ich mag Ted Simon, vor allem die erste Weltreise ist sehr inspirierend. Er hat ein paar hübsche Sachen geschrieben. Ein kleines Zitat:

“Der Tod selbst, wurde mir bald bewußt, war gar keine so schlechte Aussicht. Auf bestimmte Weise hatte ich ihn eingeladen, indem ich mich auf diese Reise machte, und ich durfte mich kaum beschweren. Mein Leben war sehr interessant gewesen, das mußte ich mir eingestehen, wenn ich darüber nachdachte. Kein besonders vollendetes Leben vielleicht, aber eines, das sich allzeit schön entwickelt hatte, immerfort sich verändernd und im allgemeinen, so dachte ich jedenfalls, zum besseren.”

Ted Simon: Jupiters Fahrt, S. 194.

Schön, wenn man so auf das eigene Leben schauen kann.

Winter is coming …

So, jetzt ist offiziell Winter: Die GS ist in der Werkstatt und dort bleibt sie bis zum Frühjahr. Ich bin ein bißchen böse auf sie, das kaputte Federbein ärgert mich (Ölverlust, keine Dämpfung mehr), die blöden Reifendrucksensoren auch (fallen dauernd aus; Mäusekino im Display blinkt). Zur Strafe muss sie jetzt bis März in Pasing stehen. Dann hole ich sie mit frischem TÜV, neuen RDC-Sensoren, frischer Inspektion, gerichtetem Federbein und vermutlich einer Million Euro weniger auf dem Konto ab. Bis dahin geht es an die Routenplanung, das Zubehör und Outdoor-Equipment.

Zum Federbein: Die Werkstatt baut es aus, schickt es für mich an HH Race-Tec, die hoffentlich zurück an die Werkstatt, die Rechnung zu mir… Ich bin ja gespannt, ob das problemlos klappt. Die Hoffnung: Federbein instandsetzen für unter 200€.

Die RDC könnte man eventuell auch aus dem Bordcomputer ‘herausprogrammieren’ oder man baut das ganze Steuergerät aus und steckt anstatt dessen einen Widerstand auf. Ein GS-Forum war dazu hilfreich. Ich habe mich in einem Anflug von Größenwahn für die Luxusvariante entschlossen. Sensoren austauschen. Stückpreis ca. 130€. Augen auf bei der ‘Featuritis’. Dazu die 40.000km-Inspektion bei 38.000km vorgezogen. Hoffentlich kommt sonst nichts dazu.

Seoul – München

Ich habe heute auf dem Weg in die Arbeit in der Innenstadt eine F800GS mit einem Nummernschild aus Seoul in Südkorea gesehen. Ob die/der auch soviel über das Motorradfahren nachdenkt? Oder einfach fährt? Sind Luftlinie ca. 8.600km, auf der Straße gute 11.000 km. Dazwischen liegen viele Überraschungen und Unterbrechungen, vermutlich wenig, was durch einen deutschen Fahrzeugschutzbrief oder die Versichertenkarte meiner Krankenkasse abgedeckt wäre. Was muss man eigentlich tun, dass man aus der Sicherheitslogik des öffentlichen Dienstes, aus dem Verantwortungsgefühl der Familie gegenüber herauskommt? Und mehr noch: Was muss man tun, um das überhaupt zu wollen? Ich bin nicht so weit. Vielleicht noch nicht, vielleicht auch nie. Skandinavien reicht einstweilen. Ist weit genug raus aus der Komfortzone.

Aber vielleicht kam die GS heute auch gar nicht aus Seoul, sondern sie ist nur ein geschickter Werbeträger für ein koreanisches Restaurant in München? Ich will lieber daran glauben, dass jemand den Weg um die halbe Erde gemacht hat. Die Fantasie hat Freude daran. Und Fantasie ist vielleicht ohnehin die wichtigste Triebfeder für das Leben. Sich auszudenken, was es gibt, schafft Raum für das, was man will.