Seoul – München

Ich habe heute auf dem Weg in die Arbeit in der Innenstadt eine F800GS mit einem Nummernschild aus Seoul in Südkorea gesehen. Ob die/der auch soviel über das Motorradfahren nachdenkt? Oder einfach fährt? Sind Luftlinie ca. 8.600km, auf der Straße gute 11.000 km. Dazwischen liegen viele Überraschungen und Unterbrechungen, vermutlich wenig, was durch einen deutschen Fahrzeugschutzbrief oder die Versichertenkarte meiner Krankenkasse abgedeckt wäre. Was muss man eigentlich tun, dass man aus der Sicherheitslogik des öffentlichen Dienstes, aus dem Verantwortungsgefühl der Familie gegenüber herauskommt? Und mehr noch: Was muss man tun, um das überhaupt zu wollen? Ich bin nicht so weit. Vielleicht noch nicht, vielleicht auch nie. Skandinavien reicht einstweilen. Ist weit genug raus aus der Komfortzone.

Aber vielleicht kam die GS heute auch gar nicht aus Seoul, sondern sie ist nur ein geschickter Werbeträger für ein koreanisches Restaurant in München? Ich will lieber daran glauben, dass jemand den Weg um die halbe Erde gemacht hat. Die Fantasie hat Freude daran. Und Fantasie ist vielleicht ohnehin die wichtigste Triebfeder für das Leben. Sich auszudenken, was es gibt, schafft Raum für das, was man will.

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