The Weather strikes back…

Jetzt bin ich also eine Woche unterwegs und Mittwoche scheinen auf der Fahrt irgend etwawas mit dem Wetter abgesprochen zu haben:

Nach 3° in der Nacht am Kapp-Zeltplatz 

bin ich heute Morgen bei 6° losgefahren und war mir sicher, dass es im ‚Süden‘ wenigstens etwas wärmer wird. Also erstmal tief unter dem Meer durch.

Es war auch so, zunächst 10°, dann sogar kurzzeitig 12°. Die Wärme hat mich so gefreut, dass ich gleich mal den falschen Abzweig in Richtung Hammerfest genommen habe und nur leicht genervt 10 Km zurück fahren musste. Jetzt denke ich mir, ich hätte den Schlenker ruhig machen und einen Tag in Hammerfest herumhängen können. Aber so war’s auch gut.

Schwupps waren wir wieder bei 9,5° über den ‚Bergen’ (ok, den Hügeln bis 500 Meter),

dann in Wolken, viel Regen, ringsum Schneefelder bei 5°.

Regen und 5° in Verbindung waren zu kalt und darum habe ich heute nur rund 360Km geschafft – was ohnehin mehr ist, als ich gemusst hätte. Jetzt sitze ich in einer Camperskitchen im Nebel und habe gerade einen beeindruckenden jungen Mann kennengelernt, der mit dem Fahrrad aus Polen über das Baltikum durch Finnland bis ans Nordkapp gefahren ist und nun wieder durch Norwegen auf dem Rückweg ist. Aktuell ist er seit mehr als 3000Km unterwegs, jetzt braucht er Pause, weil das Knie schmerzt. Als ich ihn frage, ob er die Geschichte wohl jeden Abend mehrfach erzählen muss, nickt er und lächelt bescheiden und ich lasse ihn in Ruhe. Aber ich finde das schon beeindruckend. Radfahrer trifft man unterwegs zwar immer wieder, aber den hier fand ich in seiner Jugend und Zurückhaltung schon sehr beeindruckend. 

Stimmungswechsel, weil nun zwei Russen in Jägeruniform aufgeschlagen sind, die offenbar irgendwas auskochen. Also im wahrsten Sinne des Wortes. Naja, man gewöhnt sich auch an diesen Geruch, dafür wird es schön warm hier. 

Ich will mich nicht beschweren, schon gar nicht über das Wetter, ich wusste ja, worauf ich mich einlasse und außerdem schmilzt bei diesen Temperaturen wenigstens nicht der Frischkäse im Koffer. Norwegens Landschaft ist übrigens wirklich phänomenal gelungen (Wer „Per Anhalter durch die Galaxis“ gelesen hat: Hier hat Slartibartfass wirklich gute Arbeit geleistet.) – zumindest wenn man sie sieht.

Heute bin ich also früher dran als die letzten Tage, das will ich nutzen und tatsächlich mal wieder duschen und frische Klamotten anziehen. Obwohl, wenn ich das mit den Gerüchen hier drin vergleiche: Die Klamotten gehen vielleicht doch auch noch drei Tage…

So schaut es übrigens von meinem Zelt heraus aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ps. Je länger ich den beiden Russen so zusehe: Das könnte auch so eine Brokeback-Mountain-Sache sein. Na, ich will das gar nicht so genau wissen.

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