Wäsche gewaschen, Jackenfutter genäht, vollgefressen – und das alles nach dem motorradfahrtechnisch interessantesten Tag der bisherigen Reise, denn es gab heute drei ausgewachsene und voll südtirolebenbürtige Pässe zu fahren. Der Reihe nach:
Es scheint ein Gesetz zu geben, dass sich immer dann alle anderen Menschen auch gerade an dem Tag an den top Sehenswürdigkeiten eines Landes aufhalten müssen, an dem auch ich da bin. Und wie durch ein Nadelöhr schieben wir uns dann alle der Reihe nach durch. Heute zunächst durch die legendären Trollstigen
mit Wasserfall an der Gegenwand,
dann beim Schluchtengucken
bevor es zum Geirangerfjord geht, wo man offenbar Kreuzfahrtschiffe anschaut.
Von denen wiederum lassen sich Tausende in Bussen zu den Souvenirläden auf den Trolltreppen oder hoch ins Gebirge in den Schnee kutschieren. Wenn man dort die Busse dann alle überholt hat, kann man sich umsehen oder in den Kurven austoben – oder beides.
Danach ein Nationalpark. Schon dessen erster See könnte kaum schöner liegen. Und weil es ein Tal weiter ist: kaum Touristen.
Auch der nächste Fjord lohnt sich.
Und so könnte man ewig weitermachen, wenn man nicht plötzlich so eine schöne Wiese auf einem Zeltplatz für sich allein bekäme.
Hat schon mal jemand Norwegen mit der Schweiz verglichen? Rausgeputzt ist es hier, zurückhaltend reich mutet es teilweise an, etwas Selbstzufriedenheit tropft von den vielen Nationalflaggen. Wenn nur das Verhältnis zum Alkohol ein wenig unverkrampfter wäre und es besseren Käse gäbe. Immerhin haben sie großartige Haferkekse. Die Lakritze ignoriere ich geflissentlich – wie auch das Schälchen regionale Erdbeeren mit 250gr zu umgerechnet 5€. Ach, Pizza gäbe es, american Style, zu 18,90€ das Stück.
Eine Routenentscheidung habe ich getroffen: den Schlenker nach Stavanger hebe ich mir für den nächsten Besuch auf. Ich bin von Eindrücken etwas übersättigt, will das nicht einfach wegkonsumieren .